Der Flieder und das Boot

Schatztruhe mit Muscheln

Ahoi Gartenbuddler

Liebe Gartenbuddler-Crew ich muss euch sagen, nach vier Sommern hat man mir wohl ins Boot gebohrt! Gestrandet bin ich nun vor unserem Gartenhaus.


Setzt die Segel – auf zu neuen Gartenprojekten

Im August haben wir uns spontan dazu entschlossen, unserem Fliederbaum nach vier schönen Sommern Lebewohl zu sagen. Eigentlich sollte das erst im Spätherbst passieren, aber ich konnte nicht mehr mit anschauen, wie er sich so dahin quälte und von Tag zu Tag immer weiter über dem Rasen hing. Wir haben schon länger vermutet, dass er einfach krank ist und sich nicht mehr stabil in der Erde halten kann. Dieses Jahr kamen auch kaum noch neue Blätter hinzu, irgendwas musste nicht stimmen. Es schien, als würde der Flieder wie ein Boot langsam im Meer versinken.

Fliederbaum im Sonnenbeet

Und tatsächlich, es war ein Leichtes, ihn einfach aus der Erde zu holen. Ohne Axt und Spaten, nur mit bloßen Händen. Mein Seemann drückte ihn zwei Mal hoch und runter und schon war es passiert. Nun lag er da bei den Regenwürmern platt auf dem Rasen. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Schuld an all dem Übel waren unzählige gefräßige Engerlinge, die nicht nur die gesamte Wurzel aufgefressen, sondern sich auch noch im Stamm weiter durch gefressen hatten. Mir tat mein Flieder echt leid, was soll man da machen. Er hatte einfach keine Chance.

Flieder entfernen

Übrig blieb nach dem Entfernen der letzten Blätter und kleinen Äste noch der Stamm. Generell ein ziemlich komischer Anblick, wenn auf einmal ein kompletter Baum im Beet fehlt. Aber man gewöhnt sich ja an alles. Vorm Gartenhaus wollten wir den blanken Fliederstamm eigentlich kurz zwischenlagern, weil die Säge gerade nicht zur Hand war. Als ich aber mein Seemannskind so auf dem Stamm kletternd beobachtete, kam mir eine prima Idee, denn es sah aus wie gestrandetes Holz. Zeit unter die Seeleute zu gehen!

Ahoi Matrosen, das ist unser nächstes Gartenprojekt!

Seitenansicht Schatztruhe und Pflanzen

Zubehör im Tauschhandel gegen funkelnde Münzen

Augenklappe, Flaschenpost, Fernglas und Piratenhut waren schnell zur Stelle. Auch mit größter Vorstellungskraft und unheimlich viel Fantasie, durfte es aber doch ein bisschen mehr thematisches Zubehör sein. Eine Schatztruhe musste her. Kaufen, selber bauen – irgendwie war beides nicht das Richtige.

Zum Glück hatte ich aus Sprottenzeiten noch eine schöne Holztruhe. Das sind Erinnerungen. Was hab ich früher da alles reingestopft. Es ist die perfekte Schatztruhe. Einzig das Aussehen erinnerte eher an die Truhe einer Lady vom Königsberg anstatt eine von wahren Seeleuten.

Holztruhe geschliffen

Wo ging es also als Erstes im Schweinsgalopp hin? Aye aye – ab in den Baumarkt mit meinem Seemannskind. Es gab Schleifpapier, Farbe für den witterungsbeständigen Anstrich, Türladenbänder, passende Schrauben und einen Griff für einen einzigartigen Schatztruhenlook. Muscheln auch. Oh ja, auch so etwas kann man im Baumarkt finden.

Nicht zu unterschätzen waren übrigens die Blicke der Landbewohner um uns herum. Ich gebe zu, dass man wohl selten Seefraumama und Seemannskind vor Ladenbändern und Scharnieren philosophierend über die perfekte Piratenoptik sieht – muss ja auch nicht jeder verstehen, unter welcher Flagge wir segeln.

Schatztruhe mit Muscheln

In der Klunkerabteilung war zufällig SALE, daher wanderte neben den Muscheln noch ein Hängeglas samt künstlichen Blumen in Karibikthematik in den Einkaufswagen. Da dieses Hängeglas unter dem Gartenhausdach baumelt und dort so gut wie nie einen einzigen Regentropfen auffängt, hätte dort keine Blume lange überlebt. Dafür sind künstlichen Blumen sehr praktisch. Mit einem Band habe ich das Ganze am Boden beschwert, damit es bei starken Winden und hartem Seegang nicht an der Gartenhauswand in viele Teile zerschellt.

Haengedeko mit kuenstlichen Blumen

In der Grünzeugabteilung hab ich dazu noch folgende Pflanzen eingeladen:

  • Chinaschilf  Zebrinus – Miscanthus sinensis
  • Segge – Carex Laxiculmis Bunny Blue
  • Japanisches Blutgras – Imperata cylindrica

Beim Klabautermann – bei „Bunny Blue“, einer Schatten liebenden Pflanze, hab ich mich übrigens zu sehr vom Namen ablenken lassen, denn ich wollte eigentlich nur Pflanzen für einen sonnigen Standort. Da muss ich jetzt gemeinsam mit Bunny Blue durch.

Dafür sind die neuen Pflanzen mit meinem gelben Oleander und den Montbretien, die ich für dieses Gartenthema sehr passend finde, alle in bester Gesellschaft. Ich gehe davon aus, dass sich der Oleander prächtig in der vollen südlich Sonne entwickeln wird. Palmen wären auch perfekt. In der Tat versuche ich Ibiza-Palmen aufzuziehen. Daumen drücken, dass es was wird!

Bis die Schatztruhe übrigens fertig war, verging ungefähr eine Woche. Es hat uns gemeinsam total viel Spaß gemacht und wir finden, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Uns Seeleute überzeugt es im abenteuerlichen Piratenalltag.

fertige Schatztruhe

So müssen wir nun gar nicht mehr allzu traurig um den Verlust unseres Flieders sein. Das Boot ist zwar gesunken, aber wir behalten es als Teil unserer neuen Piratenecke noch lange in unserem Garten. In diesem Sinne:

Lichtet den Anker und setzt die Segel – wir sehen uns am anderen Ende der Welt, gehabt euch wohl – YO-HO-HO.

Gartenprojekt Piratenthema

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