Paprika nachreifen lassen | Ist das möglich? So wird’s gemacht.
So kannst du Paprika nachreifen
Die letzte Spitzpaprika-Ernte aus dem Hochbeet
Den ganzen Sommer über hatten wir im Garten leckere rote Spitzpaprika im Hochbeet. Nun, da es inzwischen Herbst und morgens frostig im Garten ist, endete bei mir Anfang November die Zeit für das Hochbeet. Allerdings hingen sowohl noch eine Menge grüne als auch ein paar leicht rötliche Paprikaschoten an den Pflanzen. Also habe ich mir die Frage gestellt: Können meine grünen und halbreifen Paprika nachreifen und schöne rote Paprika-Früchte werden? Schnell recherchiert gab es auf den ersten Blick tolle Tipps zum Nachreifen von Paprikas, aber auch unterschiedliche Angaben im Netz. Was ist wahr und was ist falsch? Grund genug, um sich noch ein bisschen genauer schlauzumachen und es einfach selbst auszuprobieren.
Ethylen oder Wärme – was lässt Paprikas nachreifen?
Eins ist klar – grüne Paprika sind noch nicht reif. Jede Paprika an der Pflanze ist zu Beginn erst einmal grün-farbig. Mit der Reife erhält eine Paprika dann ihre finale Farbe – Rot, Gelb oder Orange zum Beispiel. Wie bekommt man nun nachträglich noch Farbe in die Paprika?
Zuerst habe ich oft gelesen, dass man Paprika-Früchte nach der Ernte einfach zu Äpfeln legen soll. Das Ethylen, welches von Äpfeln abgegeben wird, soll angeblich den Reifeprozess der Paprika in Gang halten beziehungsweise ankurbeln und die Früchte schön rot werden lassen. In anderen Artikeln habe ich dann wiederum gelesen, dass für Paprikas das Pflanzenhormon Ethylen bei der Farbgebung keine Rolle spielt. Eine Paprika produziert zwar selbst eine geringe Menge an Ethylen, aber reagiert nicht von außen darauf – die Ethylenempfindlichkeit einer Paprika ist niedrig.
Paprika-Früchte müssen einen gewissen Reifestand noch an der Pflanze hängend erreichen, um abgeerntet nachreifen zu können. Da hilft auch kein Ethylen. Eine Paprika hat einfach keinen äußeren Andockpunkt für Ethylen – und wo nichts andocken kann, kann auch nichts wirken. Wärme scheint somit das Zauberwort für den Farbwechsel der Paprikas nach der Ernte zu sein.
So kannst du grüne Paprika-Früchte nachreifen lassen
Mit den grünen Paprikas in einer Schale auf der warmen Fensterbank bei angenehmem Tageslicht (oder auch auf einer angenehm warmen Heizung) musste ich nur wenige Tage geduldig sein, bis plötzlich jede Menge knallrote Paprikaschoten zu entdecken waren. Und das ganz ohne einen einzigen Apfel in der Nähe. Kleine grüne Paprikaschoten, welche anscheinend noch nicht einen gewissen Reifestand an der Pflanze erreicht hatten, blieben wie erwartet auch hartnäckig grün-farbig.
Es ist also tatsächlich möglich, den Farbwechsel von Grün zur finalen Farbe einer Paprika in Gang zu halten und sie auch noch nach der Ernte wie in meinem Fall rot-farbig werden zu lassen. Paprika zählen zu den nicht-nachreifenden Gemüsesorten, lieben aber Wärme und Sonne. Daher vermute ich, dass es die Wärme im Haus war, die meine Paprika noch nachträglich eingefärbt hat. Ob es sich wirklich wörtlich um eine Nachreife handelt, kann ich nicht genau sagen, da die Früchte ja nicht weiter wachsen – sie verändern aber eben noch ihre Farbe, ohne an der Pflanze zu hängen.
Paprika nachreifen: Die beste Paprika-Ernte und viele rote Früchte
Für viele rote Paprikaschoten solltest du deine Früchte so lange wie nur möglich im Garten bei Wärme und Sonnenschein an der Pflanze lassen. Die Paprikas aber rechtzeitig vor dem Frost ernten. Bei der nächsten Paprika-Ernte bin ich jetzt auch schlauer und gönne den Paprika-Früchten beziehungsweise Spitzpaprika noch ein paar sonnige Tage mehr im Hochbeet an der Pflanze im Garten. So klappt es dann auch besser, die Paprika nachreifen zu lassen. Zugegeben war ich sehr vorsichtig und habe lieber etwas früher geerntet, als vom Frost überrascht zu werden. Dabei war es diesen November doch noch wirklich recht lange warm draußen. Aber zum Glück hat die Wärme im Haus meine Paprika-Früchte noch schön knallrot werden lassen. Lecker sehen sie aus.
