Hochbeet mit Gemüse bepflanzen

Hochbeet zwei bepflanzen

Gemüseauswahl und Pflanzabstände

Nach dem Aufbau und der Befüllung stand endlich die Bepflanzung des zweiten Hochbeetes an. Da uns das erste Hochbeet bereits als perfekte Erdbeerplantage dient, fiel die Entscheidung bezüglich der Bepflanzung für das zweite Hochbeet auf allerlei Gemüsesorten. Welches Gemüse ich ausgewählt und gepflanzt habe, wie alles am besten gesetzt wird und meine Erfahrungen mit der absackenden Befüllung eines Hochbeetes erfährst du hier.


Meine Erfahrung mit der absackenden Hochbeetbefüllung

Was habe ich im Frühjahr wochenlang Äste und Unkraut in das zweite Hochbeet im Garten gestopft, um es endlich bepflanzen zu können. Jedes Mal, spätestens nach zwei Wochen, sackte der Inhalt nach unten ab. Anfangs war ich noch total motiviert. Denn was ins Hochbeet passte, musste nicht in die Biotonne. Doch mit der Zeit schien das Hochbeet unendliche Massen an Biomasse auf sich nehmen zu können. Ich kam kaum noch hinterher, Gartenabfälle in der enormen Menge zu produzieren. Ich bin immer noch erstaunt, was da alles rein passt. Das mag wohl auch der Grund gewesen sein, warum ich so wenig Zeit für neue Gartenblogbeiträge hatte.

Nach vielen Wochen hatte ich dann endlich die Oberkante erreicht und mir ausgemalt, dass es jetzt nur noch um genau die Menge der obersten Schicht Blumenerde absackt. Als der Zeitpunkt kam und ich die Tomatenerde einfüllte, passte alles perfekt. Tja, bis der erste heftige Regen kam und alles seinen Lauf nahm. Man könnte fast meinen, das Hochbeet hätte ein paar Absacker zu viel intus – da tun sich Abgründe auf, sage ich dir! Jetzt muss ich mich auch noch ins Hochbeet rein bücken.

Hochbeetbefuellung abgesackt

Dabei hielt ich mich strikt an sämtliche Befüllungsempfehlungen, die ich finden konnte. Mehr zum optimalen Befüllen erfährst du übrigens in meinem Blogbeitrag „Das glückliche Hochbeet im gemischten Doppel“. An der Befüllung kann es also nicht unbedingt liegen. Nach diesen Erfahrungen bin ich nun zu dem Schluss gekommen, dass die allerbeste Zeit, ein Hochbeet zu befüllen, wohl der Herbst ist. Über den Winter können sich die untersten Schichten in Ruhe setzen und man hat immer noch das gesamte Frühjahr Zeit, es dann weiter vollständig aufzufüllen.

Ich werde nächstes Jahr im Frühjahr noch einmal »aufstocken«. Dieses Jahr ernten wir einfach mal im Hochbeet-Untergeschoss. Der große Vorteil dabei allerdings ist, dass die Pflanzen wesentlich windgeschützter stehen. Ein Sturm kann mir also in Bezug auf unsere Hochbeeternte herzlich egal sein. So findet sich doch immer etwas Positives in jeder Situation.


Was steckt drin im zweiten Hochbeet

Während das erste Hochbeet nach der Radieschenernte nun nur noch voll mit Erdbeeren ist, wachsen im zweiten Hochbeet jetzt folgende Pflanzen:

  • Paprika
  • Tomate
  • Gurke
  • Radieschen
  • Möhren

Teils ein bisschen querbeet, denn Tomate und Gurke kamen dank meiner lieben Nachbarin noch hinzu. Es ist zwar ein bisschen eng im Hochbeet und auch alle Mindestpflanzabstände sind jetzt gewiss nicht mehr optimal eingehalten, aber da müssen meine Hochbeetbewohner durch. Es scheint bisher auch keine Pflanze sonderlich zu stören. Platz kommt eh bald wieder automatisch hinzu, sobald die Radieschen geerntet sind.

Bei der Auswahl meiner Hochbeetpflanzen hat mir ein Buch übrigens sehr geholfen. Daraus habe ich mir Anbauinfos für Obst und Gemüse sowie interessante Ideen gezogen. Ausgewählt habe ich für unser erstes Hochbeetjahr dann als Erstes Paprikas, weil der sonnige Standort optimal für ein volles Ausreifen der Früchte ist und wir diese auch sehr gern essen. Dies gilt ebenso für Erdbeeren. Dazu fiel meine Wahl außerdem auf Radieschen und Möhren, da es sich um schnell wachsende Pflanzen handelt. Besonders Radieschen sind durch den geringen Platzbedarf und die kurze Anbauzeit sehr ertragreich. In der nächsten Anbausaison werde ich wohl mal eine Gurkensäule versuchen. Die benötigt kaum Platz und sieht zudem auch noch schick aus.


Die Paprika und ihre Königsblüte

Drei meiner sechs Paprikapflanzen habe ich übrigens bereits im März gekauft und auf dem Fensterbrett ein bisschen vorgezogen. Ende Mai kamen diese dann gemeinsam mit den anderen Pflanzen und Samen in die Erde.

kleine paprikapflanzen innen

Als Empfehlung auf der Verpackung oder den Töpfen ist übrigens meist zu lesen, dass man die erste Blüte (Königsblüte) ausknipsen soll. Dies soll angeblich den Ernteertrag erhöhen. Dank verschiedener Artikel im Internet, in denen ausführlich getestet wurde, ob dies überhaupt stimmt, beknipse ich meine Paprikapflanzen allerdings nicht. Denn auf den Ernteertrag wirkt sich diese Vorgehensweise nachgewiesen nahezu nicht aus. Ja, man sollte eben nicht immer alles glauben, was so auf den Verpackungen steht.


Wie habe ich das Hochbeet bepflanzt

Angefangen habe ich mit den Paprikapflanzen. Diese stehen in der hinteren Reihe, denn sie werden ja auch am höchsten. So bekommen alle Pflanzen ausreichend Sonne ab. Vorsichtshalber habe ich sie jeweils an einen Stock angebunden, damit bei Sturm und Wind definitiv nichts abknickt.

Paprika Radieschen im Hochbeet anpflanzen

Danach habe ich eine Reihe für die Radieschen der Sorte Radies Saxa 2 (mit Saatband und für die frühe Aussaat im Freiland) gezogen. Im Saatband sind die Samen bereits in einem optimalen Abstand eingearbeitet. Der einzige für mich ersichtliche Vorteil im Gegensatz zur normalen Aussaat: Es geht etwas schneller. Die zweite Reihe Radieschen der Sorte Cherry Belle (rasch wachsend und mild) befindet sich an der anderen Außenkante. Der Abstand beträgt etwa 5 cm in einer Tiefe von 1 cm. Die Samen werden nach dem Einlegen einfach wieder vorsichtig mit Erde bedeckt.

Ehrlich gesagt ist da für mich geschmacklich Radieschen gleich Radieschen. In Form und Größe ist bei mir irgendwie jedes Radieschen unterschiedlich – auch innerhalb der Sorten. Manche sind eher schmal und länglich und andere rund und dick.

In der Mitte habe ich zwei Reihen für Möhrensamen gezogen. Einmal Minimöhren der Sorte Caracas und Möhren der Sorte Laguna. Diese werden in einem Abstand von circa 5 cm in einer Tiefe von etwa 1 cm eingelegt und mit Erde bedeckt.

Wie diese schmecken, kann ich dir verraten, wenn Erntezeit ist. Das wird wahrscheinlich irgendwann Ende August sein. Ich bin gespannt. Das Ganze habe ich abschließend noch ordentlich gewässert. Das war es dann auch schon.

Hochbeet Reihe Moehrensaat

Nachträglich sind ja noch die Gurkenpflanze und eine Tomate mit ins Hochbeet gekommen. Diese habe ich in die Nähe der Paprikas gepflanzt. Jetzt kommt die Geduld ins Spiel und es heißt warten – warten – warten auf die Gemüseernte.


Meine individuellen Pflanzabstände

Da der Platz im Hochbeet im Gegensatz zur Freilandbepflanzung ja nur begrenzt zur Verfügung steht, kann man sich dazu entscheiden, entweder alle Mindestpflanzabstände einzuhalten oder die Bepflanzung wie ich etwas individueller vorzunehmen. Bei Variante zwei muss man sich gegebenenfalls auf ein bisschen weniger Ernte einstellen. Alleine für die Möhren hätte ich pro Reihe jeweils 30 cm Abstand einhalten müssen. Wie wenig bei einer baulichen Tiefe von 76 cm dann nur ins Hochbeet gepasst hätte, kannst du dir vorstellen. Fast nix. Daher sehe ich diese Angaben auf den Verpackungen einfach mal nicht so eng und pflanze eng. Auch andere Hochbeetbesitzer haben gute Ernteerfahrungen trotz eines geringen Pflanzabstandes gemacht.

Was den Wachstumsfaktor bisher angeht, kann ich nur sagen – das wächst. Und das so was von. Alle Pflanzen in den Hochbeeten entwickeln sich echt prima und das auch mit weniger Abstand zueinander. Die Paprika hat die ersten Schoten. Die Gurke hat sich ihren Platz außerhalb des Hochbeetes gesucht und ist kaum noch aufzuhalten. Daher habe ich sie in den letzten Tagen nun doch noch an einen Stock aufrecht angebunden, damit sie mir nicht noch mehr abhaut.

Gurkenpflanze Hochbeet

Wie groß die Ernte ausfällt, wird sich zeigen. Ich bin aber sehr zuversichtlich.

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