Christrosen | Während andere Winterschlaf machten, feierten sie mit uns Weihnachten

Christrosenbluete Nahansicht

Blüten in der Winterzeit

Die Christrose wartet das ganze Jahr auf den Winter, um als eine der wenigen Pflanzen zu dieser Zeit ihre schöne Blüte zu zeigen. Als würden sie auf die Weihnachtszeit warten, um das Fest im Garten – nebst dem Weihnachtsbaum im Haus – noch schöner zu gestalten. Am wohlsten fühlt sie sich dabei, wenn sie unangetastet an ihrem gewohnten Standort betrachtet wird. Dafür belohnt sie auch mit einer langen Pflanzenlebensdauer.


Blätter und Schnitt der Christrose

In der Sommer- und Herbstzeit schmückt die immergrüne Christrose meinen Garten mit ihren interessanten und markanten Blättern. Diese erreichen eine Höhe und Breite von ungefähr 30 cm.

Die Christrose mag so wenig wie möglich geschnitten werden. Sieht aber ein Blatt etwas unansehnlich aus, entferne ich dieses bedenkenlos. Ist die Christrose angewachsen und an ihren Platz im Garten gewöhnt, kommen relativ rasch neue Blätter nach.


Standort und Bodenbeschaffenheit für die Christrose

Als Standort habe ich für meine Christrosen ein Plätzchen unter einem Laubbaum gewählt. Im Sommer werden sie mit Schatten verwöhnt und im Winter bekommen sie ausreichend Licht. Obwohl ihnen die Kälte nichts ausmacht, stehen sie doch gern geschützt und hell. Ein halbschattiger Platz mit Vormittags- oder Nachmittagssonne eignet sich da bestens.

Als Bodenbeschaffenheit ist besonders wichtig, absolute Trockenheit oder Staunässe zu vermeiden. Unser Gartenboden ist überall relativ locker, aber dennoch an vielen Stellen mit Mulch bedeckt. Dies scheint der Christrose gut zu gefallen. An ihren Füßen graben sollte man allerdings lieber nicht. Da reagiert die Pflanze empfindlich.

Christrose Bluete weiss 2017


Blütezeit der Helleborus niger

Helleborus niger gehört zur Gattung Nieswurz und blüht klassisch mit einer weißen Blüte im Winter in der Zeit von November bis Anfang Februar. Weil sie oft im Dezember ihre Blüte zeigt, feiert sie mit uns auch manchmal gemeinsam Weihnachten. Im ersten Pflanzjahr war genau das bei uns der Fall. Mit den Jahren blühte sie dann immer etwas später. Mal im Januar und zuletzt im Februar. Wenn man verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Blütezeitpunkten kombiniert (Christrosen und Lenzrosen beispielsweise), hat man den ganzen Winter über ein reichlich blühendes Beet.

Zugegeben ist es schon ein richtiger Hingucker, im kalten Winter so wunderschöne Blüten im Garten zu sehen. Denn sobald die Temperaturen kälter werden und der erste Schnee fällt, entdeckt man auch die Blütenknospen, welche langsam aus der Erde aufsteigen und zu den prachtvollen Blüten im Winter werden.

Bluetenknospen Christrose

Vermehrung und Pflanzzeitpunkt der Christrosen

Beim Verblühen verändert sich die Farbe der weißen Blüten interessanterweise in einen hellen Grünton. Ein Zeichen, dass die Pflanze beginnt, Samen zu entwickeln. Es dauert eine ganze Weile, bis die Blüten vollständig vertrocknet sind und sich die Samenkapseln öffnen. Erst dann sind die Samen reif und können zum Vermehren genutzt werden. Für neue kleine Christrosen, die Kaltkeimer sind, benötigt man daher Geduld. Nach der Blüte vermehren sie sich so mittels ihrer Samen von alleine im Beet und im nächsten Jahr tauchen kleine Christrosen auf.

Sortenechte Christrosen erhält man allerdings nur durch Teilung. Eine Teilung hat bei mir nach der Blüte zum Frühlingsbeginn sehr gut geklappt. Nach dem Pflanzen sah das Teilstück eine ganze Zeit noch recht schlapp aus, aber nur Geduld. Ansonsten kann man neue Christrosen auch im Herbst Ende September pflanzen. So haben sie noch ausreichend Zeit, vor dem Winter anzuwachsen.

Soll die Christrose keine Samen ausbilden, schneidest du die Stiele nach der Blüte einfach bodeneben ab. So können sich keine Samen bilden und auch keine neuen Christrosen entstehen. Genau das Richtige, wenn man keine Vermehrung wünscht.


Warum erfriert die Christrose eigentlich nicht?

Die Natur ist sehr clever! Durch das Verlagern von Wasser aus den Zellen in Zwischenräume kann das gefrierende Wasser die Zellen nicht zum Platzen bringen. Bei Frost hängt dann zwar alles etwas schlapp nach unten, aber sobald die Temperaturen steigen, ist alles wieder in Ordnung.


Achtung giftig

Christrosen gehören zur Gattung der Nieswurz. Sie verführen mit ihrer Schönheit, sind aber in allen Pflanzenteilen stark giftig. Daher ist höchste Vorsicht geboten. Aus diesem Grund sind Gartenhandschuhe beim Umgang mit Christrosen unabdingbar.

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